Galerie de Vries Voller Erwartung
Galerie

Das Portrait: Willi de Vries

Willi de Vries ist seit 2020 als freischaffender Künstler in Köln tätig. Sein Atelier und Studio befindet sich in einer schönen Lage in der Kölner Südstadt, auf der Severinstraße. Wir treffen uns an einem Vormittag ihm, um über seine künstlerischen Arbeiten und sein Engagement in der Community zu sprechen. BOX: Wie würdest du deinen Malstil beschreiben und welche Einflüsse, Künstler oder Epochen prägen dein Werk? Willi de Vries: Ich würde meinen Stil einem „Neuen Realismus“ zuordnen. Bei meiner Malerei geht es mir darum, die Wirklichkeit durch eine moderne Linse zu betrachten. Der Betrachter soll einen eigenen Blickwinkel auf das Gemälde entwickeln und vor allem den Augenblick des Betrachtens genießen. Meine altmeisterliche Technik basiert als Grundlage auf einer Eitempera, ein Gemisch aus Wasser mit Ei und Ölfirnis. Darüber male ich in vielen Schichten mit angerührter Ölfarbe. Obwohl dieser komplexe Technikmix zwar altbacken wirkt, bietet dieser mir so viele Möglichkeiten. BOX: Deine Arbeiten sind oft in der Portraitmalerei angesiedelt. Inwieweit sind deine Bilder politisch oder gesellschaftskritisch? Willi de Vries: Über die Jahre habe ich häufig Donald Trump porträtiert, weil er polarisiert und weltweit Schlagzeilen macht. Es geht mir dabei um die unbewusste Provokation durch das Motiv. Ich möchte Emotionen beim Betrachter auslösen, Ironie sichtbar machen und zum Nachdenken anregen. Meine Werke sollen immer auch ein Spiegel unserer gegenwärtigen Gesellschaft sein. BOX: Wie wählst du die Quellen für deine Werke aus und welche Schritte durchläufst du, bevor ein neues Bild entsteht? Willi de Vries: Ich verfüge über einen großen Bildfundus in verschiedenen Formaten, […]

Das Portrait: Max Appenroth
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Das Portrait: Max Appenroth

Ich treffe Max in einem Café in Köln. Ein sportlicher und gut gelaunter Mensch kommt auf mich zu. Ich habe sofort das Gefühl, dass dies ein interessantes Gespräch wird. Max Appenroth ist eine nicht-binäre trans Person, Inhaber der Diversity Factory GmbH und berät mit seinem Team Firmen und Unternehmen zu allen Fragen rund um Diversität und soziale Nachhaltigkeit. Er hat in diversen TV- Formaten und im Spielfilm „Einfach Nina“ (2022) vor der Kamera gestanden und mehrere Bücher veröffentlicht. BOX: Du siehst sehr sportlich aus. Wie hältst du dich fit und welche Sportarten betreibst du? Max: Ich gehe regelmäßig ins Fitnessstudio und betreibe Kraftsport, aber ich halte mich auch mit Crossfit in Form. In letzter Zeit habe ich durch das Training im Gym einiges an Masse zugelegt. BOX: Wir sind in der CSD- Sai- son. Welche Bedeutung hat dieses Ereignis für dich und wie feierst du diese Tage? Max: Für mich ist der CSD eine Demonstration für die Rechte von LGBTQIA+ Men- schen und eine Zeit, in der wir für die Mehrheit als eine Minderheit deutlich sichtbarer sind und Vielfalt feiern. Es ist wichtig, dass unter- schiedliche Generationen zusammenkommen und sich austauschen. Die Community kann sich an diesen Tagen der breiten Bevölkerung näher- bringen. Für mich steht der politische Aspekt im Vor- dergrund und weniger der kommerzielle. Dabei sollen und können die vielfältigen Facetten und Ausdrucksformen der Teilnehmenden gezeigt werden. Trans Personen haben einen wesentlichen Teil zu diesem Event beigetragen, damit wir heute freier und off- ener leben können, auch wenn […]

Ralf König
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(Ralf) König und die Knollennasen

Seit Anfang der 80er Jahre macht Ralf König mit den Knollennasen Konrad und Paul, die gleichsam mit dem Leser in den Herbst des Lebens getreten sind, auf den schwulen Alltag auf die unterschiedlichsten Themen aufmerksam und hält der Community ein Stück weit den Spiegel vor. „Der bewegte Mann“, die erfolgreichste Verfilmung seiner Comics ist inzwischen ein Kultfilm und die Darsteller gehören zur A-Liste im deutschen Film. Aber Ralf König hat noch viel mehr zu bieten, „Dschinn Dschinn“ befasst sich kritisch mit der Radikalisierung des Islams und in seinen Comics werden Prävention und HIV / Aids ebenfalls thematisiert und vor allem enttabuisiert. Wir haben mit Ralf König über seine aktuelle Arbeit und sein Leben geredet.   BOX: Hallo Ralf, wie geht es dir? RALF KÖNIG:  Jetzt müsste ich wohl sagen: Gut, aber… geht so. Meine Eltern sind fast Mitte 90 und nun gibt es einige Probleme. Lustig ist was anderes. BOX: Oje. Das tut mir sehr leid. Ich glaube, viele Leser kennen deine Situation aus eigener Erfahrung und wünschen dir viel Kraft dafür! Es ist immer schwierig, wenn die Eltern nicht mehr so stark sind wie wir sie als Kinder in Erinnerung hatten. Deine Comics begleiten uns jetzt seit 40 Jahren und dir fällt immer wieder etwas Neues ein, was du uns erzählst. Gab es denn einmal eine Zeit, wo du dachtest, das war es jetzt, es sind alle Geschichten schon erzählt? RALF KÖNIG: Nein, ich laufe immer mit mehreren Ideen gleichzeitig im Kopf rum. Im Gegenteil frage ich mich manchmal, […]

Alain Rappsilber Fernsehturm
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Alain Rappsilber – Das Portrait

In Berlin ist Alain Rappsilber aus Funk, Fernsehen und Zeitungen als umtriebiger Schornsteinfeger und Glücksbringer bekannt. In der Szene als langjähriger Mitorganisator der Folsom Europe Berlin. BOX sprach mit dem „Mann in Schwarz“ über seinen Beruf und sein Engagement. BOX: Hallo Alain, unser Gespräch findet zur Zeit der Berlinale statt. Dort läuft ein Film aus Norwegen. Darin geht es um zwei Schornsteinfeger. Diese beiden Schornsteinfeger sind gewöhnliche Menschen, mit gewöhnlichen Familien. Im Film kommen sich die Beiden aber dann näher und stellen so manches Rollenbild in Frage. Du bist Schonsteinfeger, ist das eine reine Fantasie, die dort gezeigt wird? Alain: Was soll ich dazu sagen? Ich bin Meister und Handwerk ist immer noch nicht ganz so, wie man sich das vorstellt. Als ich vor zwölf Jahren bestellt werden sollte, war das die erste Reaktion, das können wir nicht machen, der ist ja schwul. Da gab es ganz schön viel Gegenwind, denn solche Leute haben ja keinen ehrbaren Lebenswandel. So wurde es mir mitgeteilt. Da musste man selbst in Berlin kämpfen. Handwerk ist noch nicht gleich Handwerk, es ist vielfältig und einfallsreich und kreativ, aber in bestimmten Bereichen noch leider Gottes sehr, sehr rückständig. Also da gibt es noch viel zu tun. Ich kenne mehrere schwule Schornsteinfeger, Meisterinnen und Meister, die sich nicht öffentlich outen. Und mich erreichen immer mal wieder Anrufe von Lehrlingen oder Gesellen, die ein Problem mit ihrer Identität im Handwerk haben. Das ist natürlich sehr traurig. Aber in Berlin haben wir es geschafft. Wir waren letztes Jahr […]

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Manuel Flickinger – Phänomenal!

Manuel Flickinger ist seit ein paar Jahren nicht mehr aus der deutschen Fernsehlandschaft wegzudenken. Seit seiner Teilnahme bei der ersten Staffel von Prince Charming in 2019 ist er im Gedächtnis geblieben. Spätestens seit seinem dritten Platz bei „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ ist er einem großen TV-Publikum bekannt. Wenn er etwas richtig gut findet, ist es „Phänomenal!“. Manuel Flickinger ist selber auch ein Phänomen, der wegen seiner liebenswerten Art vielen Menschen gefällt. BOX: Hallo Manuel, wo treffen wir dich gerade an? Manuel: Gerade sitze ich spätabends bei mir zu Hause, mit einer heißen Tasse Tee an meinem Esstisch und bin gespannt auf deine Fragen. BOX: Spätestens seit deiner Teilnahme bei „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ bist du regelmäßig im TV präsent. Wie sehr beeinflusst das dein Leben? Kannst du überhaupt noch unerkannt in der Szene ausgehen und wie ist das mit dem Daten? Ist der Promi-Bonus hilfreich oder eher hinderlich? Manuel: Was ich auf jeden Fall sagen kann ist, dass die TV-Präsenz bislang mein Leben positiv beeinflusst hat. Ich werde sehr oft erkannt, ob im Supermarkt, beim Feiern oder einfach auf der Straße und man kommt so auch immer in den Austausch mit den Menschen bzw. mit den Fans. Ich werde regelmäßig mit Komplimenten überhäuft und das ist auf eine gewisse Art und Weise schon schön. Das freut mich sehr und daraus schließe ich einfach, dass ich im Reality-TV wohl alles richtig gemacht habe. Naja, und was das Daten angeht, ich bin […]

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Mr. Leder Europe 2023 Andy Walgraef

Andy Walgraef ist Mr. Leder Europe 2023. Er gewann seinen Titel als Mr. Leather Europe während des Leather Pride im November 2022 in Amsterdam. Ruebel Apel Hasnat sprach mit ihm über den Titel, seinen Leder-Fetisch und seine Wünsche und Pläne als Mr. Leather Europe. Name: Andy Walgraef Alter:  49 Beruf: Wirtschaftsentwickler Wohnort: Stabroek, Belgien Hobbys: Klavier spielen, Reisen Sternzeichen: Waage BLUF ID: 4664   BOX: Gratulation zum Mr. Leather Europe 2023 Titel. Ich denke, unsere Leser würden sicher gerne wissen, wie bist du zum Lederfetisch und zur  Lederszene gekommen? Andy Walgraef: Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, mit Pferden und Tieren. Mein Vater hat mich damals wie ein Cowboy angezogen und ich wollte schon da auch eine Lederhose. Eines Tages bekam ich meine erste Lederhose und der Geruch und sexy Look haben mich sofort begeistert, auch wenn ich noch nicht wusste, dass es einen Lederfetisch gibt. BOX: Wie bist du mit dem Lederfetisch mit deiner Family umgegangen? Andy Walgraef: Auch weil ich immer Kinder wollte, habe ich damals meine beste Freundin geheiratet. Die Ehe war aber nur kurz. Aber von ihr stammen meine beiden Söhne. Nach unserer Scheidung habe ich es meinen Eltern gesagt. Am Anfang war es sehr kompliziert und ich hatte viele Dates. Aber mit der Zeit haben meine Eltern mich als schwul akzeptiert. BOX: Du bist mit deinem Mann seit fast 20 Jahren zusammen. Wie hat es mit deinen zwei Kindern funktioniert? Andy Walgraef: Am Anfang war es war nicht einfach. Leben ist ja nicht Party jeden […]

Dj Alejandro Alvarez
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Alejandro Alvarez: Ein Portrait

Es ist Sommer und wir sitzen ganz entspannt mit Alejandro in Köln im Café Fleurs auf der Terrasse. Die Sonne scheint, um uns herum frühstücken die Menschen und trinken ihren Cafe au lait. Nebenan am Tisch sitzt eine kleine Gruppe „Sex & the City“- Frauen bei Prosecco und prosten uns zu, als wir uns hinsetzen. BOX: Alejandro, du bist aus Portugal, du kommst von Funchal/Madeira, einer kleinen wunderschönen Insel, die näher an Marokko liegt, aber dennoch zu Portugal gehört. Wie bist du nach Köln gekommen? Alejandro: Ich bin 2013 aus Gründen, die eigentlich so gar nichts mit meiner Musik zu tun haben, nach Köln gekommen. Tatsächlich bin ich nach Köln auf Einladung eines Filmproduzenten gekommen, um Gay Porn zu machen. BOX:  Aber das machst du jetzt nicht mehr, oder? Alejandro: Nein, das mache ich schon lange nicht mehr, ich habe es auch nur etwa ein Jahr lang gemacht und dann nicht mehr. Aber manchmal erinnern sich die Leute noch an meine Zeit von damals und natürlich habe ich die damit erworbene Popularität auch genutzt, um meine Musikerkarriere anzukurbeln. Ehrlich gesagt, hat es mir auch einige Türen geöffnet, die mir sonst wahrscheinlich verschlossen geblieben wären. Viele meiner Follower aus dieser Zeit sind mir auch immer noch treu, was mich wirklich freut! BOX: Ja, das habe ich gesehen, du hast wirklich viele Follower bei Insta und ich sehe wo du überall auflegst, das ist ja echt beeindruckend! Du warst auch gerade in Paris, richtig? Alejandro: Ja, es läuft gerade ziemlich gut mit […]

FOLSOM

Mataina Awisus

Mataina Awisus ist seit Anfang der 90er in Berlin und darüber hinaus als ebenso begnadete wie auch gnadenlose DRAG unterwegs. Viele Jahre lang hat sie zusammen mit ihrer Show-Partnerin Melli Magic in der legendären PIERROS-Bar in Mykonos gearbeitet und ebenso viele Jahre beim GAY SNOW Happening in Sölden, bei PINK LAKE am Wörthersee und zuletzt beim Ski-Pride in Kaprun und beim BEACH PRIDE-Festival in Heiligenhafen. Mehrere Jahre hat sie auch die künstlerische Betreuung des BANGALUU-DINNER-Clubs gemacht und arbeitete neben der schwulen Szene auch immer gerne bei Heten-Partys. Gemeinsam mit vielen Gogos und Stripper*innen ist sie durch die harte Schule des Ku-Dorfs gegangen, hat viele Jahre im MAXXIM und bei den SIXX-PAXX gearbeitet. Zusammen mit ihrem Mann hat sie 6 Kinder und kennt das Leben auch ungeschminkt und auf flachen Sohlen. Seit langem schon sehnt sie sich danach, wieder nach Italien zu ziehen, wo sie zur Schule gegangen ist und studiert hat. Doch solange ihr Mann noch seine beruflichen Träume in Berlin verwirklichen will, wird auch sie uns erhalten bleiben. BOX: Mataina, die Macher von FOLSOM EUROPE nennen dich gern ihre Office-Drag, was aber nicht für den Bürodrachen steht. Wie kommt eine von Berlins bekanntesten Drags bitte schön an den Bürojob eines Fetischvereins? Mataina: Ich habe viele Jahre die HIV IM DIALOG und HIV IM FOKUS-Kongresse für  das Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum, die Berliner AIDS-Hilfe und den Arbeitskreis AIDS niedergelassener Ärzte Berlin e.V. gemacht und hatte Erfahrung in Sachen Koordination. Der Tipp, mich zu fragen, kam aber von Thomas Bömkes aus München, für […]

Interviews

OREO XETAL

Oreo Xetal ist der amtierende Mr Puppy France. Gegen fünf andere Kandidaten gewann er seinen Titel am 25. Mai 2019 in Paris. Hier spricht er mit Tyrone Rontganger über Ballspielbecken, Drag-Queen-Händler und die ‚alten‘ Vereine. BOX: Woof Oreo! Es gibt immer noch viele Menschen in unserer Community, die Puppys nicht genau verstehen. Wie erklärst du das für Laier? Oreo: Ein Puppy ist jemand, der sich zum Spaß und zum Spielen als echter biologischer Welpe präsentiert. Dabei will er Dummheiten machen, neue Dinge kennenlernen und machen. All dies zur Freude seines Handlers oder Masters, anderer Puppys und der Menschen um ihn herum! Jeder kann ein Puppy sein – es gibt keine Altersbedingungen, physische noch geschlechtsspezifische Forderungen. Alles, was zählt, ist der Wille, in seinen „Pup-Space“ – den Geist seines Puppy-Plays – freiwillig einzutauchen und seine „perverse“ Seite zu entdecken. Ein Puppy kann Outfits und Accessoires in allen Farben und Stoffen anziehen, was ihm auch die Möglichkeit bietet, die verschiedensten Fetische, wie Latex, Leder oder Neopren, zu probieren. Puppy-Play passt daher wirklich zu jedem Fetisch. BOX: Woher stammt die Idee dahinter? Oreo: Puppy-Play hat sich seit mehr als zehn Jahren als eine Ebene zwischen Fetischismus und Rollenspiel entwickelt. Im Gegensatz zu seinem großen Bruder, die „Hunde-Training“, eine Form von BDSM, die eher nur sexuell und privat stattfindet, sind die Puppys vor allem sehr sozial. Puppys wollen öffentlich spielen und animiert werden. Ein Puppy liebt es trotzdem, auf Kontrolle zu verzichten und daher gibt es auch für ihn keine Verpflichtungen. Einige wollen nur […]

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Axe Leito – Mr. Leather Netherlands 2019

Axe Leito war noch bis zum 25. Oktober 2019 Mr. Leather Netherlands 2019. Hier spricht er mit Tyrone Rontganger über Freikarten für die Titelträgergemeinschaft, die Kleidergrößen seines Partners und kulturelle Vielfältigkeit in der Fetischcommunity. BOX: Hi Axe. Wie hat dir Folsom Europe in Berlin gefallen? Axe: Ich hatte wirklich ein tolles Wochenende in Berlin zur Folsom, auch wenn ich als Titelträger viele Termine wahrnehmen musste und wirklich eine Menge zu tun hatte. Ich hatte früher als sogenannter „Normalsterblicher“ keine Ahnung, wieviel man von den Titelträgern erwartet, wenn sie die großen Events besuchen. Aber neben Darklands in Antwerpen ist Folsom Europe mein Lieblingsfetischevent Europas und ich habe es alles gerne gemacht. BOX: Wir hatten dieses Jahr zur Folsom Europe mehr Titelträger in Berlin als je zuvor: Ca. 40, die sich offiziell angemeldet haben und dadurch diverse Freikarten erhielten. Eine derartige große Anzahl jedoch bringt jedes Event an der Grenze seiner Kapazitäten. Wozu, glaubst du, braucht die Community so viele Titelträger und was dürfen sie alles bei den Events umsonst erwarten? Axe: Es gibt schon viele Kritik an den Titelträgern, die man überall gesagt bekommt. Die Vereinten Nationen aber kritisiert man nicht, wenn sie für eine Konferenz vielleicht nicht genügend Sitzplätze haben. Wenn wir inklusiv sein wollen, dann dürfen wir anderen nicht erzählen, wen oder wie viele sie sich als Repräsentanten wählen können oder nicht. Außerdem brauchen die größeren Länder, wie Frankreich und Deutschland zum Beispiel, allein wegen der regionalen Vielfalt mehrere Vertreter. Das finde ich eigentlich ganz gut, weil wir sonst […]

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Jens Walker, Mr. Leather Berlin 2018

Jens Walker ist Mr. Leather Berlin 2018. Hier spricht er mit Tyrone Rontganger über sein Jahr als Titelträger und Vertreter der Berliner Leathercommunity. BOX: Ich habe im Easter Berlin Programmheft eine Zusammenfassung deines Titeljahres gelesen: 108,322 km, 27 Reisen, 52 Flüge, 205 Stunden Flugzeit und 59 Partys. Wie hast du das alles hingekriegt? Fangen wir mit bitte mit den Kosten an! Jens: Am meisten hat es mich viele Nerven gekostet! Sonst bin ich immer so gut wie möglich günstig gereist, in dem ich mir nur die billigsten Flüge ausgesucht habe. Ich habe bei Freunden auf dem Sofa verbracht oder Hotelzimmer mit anderen Titelträgern geteilt. Trotzdem hat mich das Titeljahr einiges an Geld gekostet. Zum Glück hatte ich bei der Wahl vom Mister B Berlin 3.000€ Sponsoring gewonnen – obwohl es im Vergleich zu den Gesamtkosten eigentlich nur einen kleinen Betrag ausmacht, hat es mir schon viel geholfen. BOX: Und wie hast du das viele Reisen mit dem Job ausgeglichen? Jens: Tja, die Zusammenfassung hatte ich vor ca. 6 Wochen geschrieben und die echten Zahlen haben sich natürlich seitdem noch erhöht. Ich habe das Glück, einen Job zu haben, der nicht nur sehr gut zahlt, sondern es mir auch ermöglicht, Montags bis Donnerstags 12 bis 14 Stunden zu arbeiten und mit den angesammelten Überstunden dann flexibel meine Zeit einzuteilen. Es war natürlich nicht einfach, so viele Überstunden zu machen, aber dadurch konnte ich mir dann freitags freinehmen und zu den Fetischveranstaltungen in Deutschland und der Welt reisen. Auch wenn es sich […]

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Emerson, Mr. Fetish Spain

Emerson Silva Prietom gewann im November 2017 die Wahl „Mr Fetish Spain 2018“ in Barcelona. Hier spricht er mit Tyrone Rontganger über die Fetischfamilie Spaniens, Sportsgear und gesuchte Dolmetscher. BOX: Hallo Emerson. Warum wolltest du Mr. Fetish Spain werden? Emerson: Ich hatte mal ein Footshooting in Barcelona mit dem Fetischfotographen Xavier Vázquez Solano, der mit den beiden Wahlveranstaltern Janos und Henk befreundet ist. Daher wusste er, dass sie schon auf der Suche nach Kandidaten waren, und er schlug mir vor, bei der Wahl mitzumachen. Sein Vorschlag hat mich recht überrascht und sogar geschockt, aber ich fing dann tatsächlich an, ernsthaft darüber nachzudenken. Ich war anfangs ganz aufgeregt und unsicher und ich stellte ihm bestimmt einen Dutzend Fragen! Er hat mich aber schnell beruhigt und mir immer wieder gesagt, dass ich mir mit meiner Erfahrung als Go-Go-Tänzer keine Sorgen machen müsste. BOX: Und? Hat er damit auch recht gehabt? Emerson: Naja, die Aufregung wurde immer größer, je näher der Wahlabend rückte! Am Tag vor der Wahl war ich noch auf der Arbeit, als mich Janos plötzlich anrief und sagte, ich sollte mich schon den bereits eingetroffenen Besuchern und Gästen aus aller Welt vorstellen. Ich habe auf der Arbeit gleich alles fallen lassen und bin da regelrecht rausgerannt! Ich war aber auf gar nichts vorbereitet – ich kam da an und sah, dass die anderen Kandidaten schon ihre teuersten Fetischsachen trugen, während ich da in meinen null-acht-fünfzehn Alltagssachen herumstand. Ich fühlte mich natürlich voll blöd! Trotzdem war es mir wichtig, allen Anwesenden […]

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Pastor Burkhard Bornemann

Burkhard Bornemann ist der Pfarrer der Zwölf-Apostel-Kirche in Berlin-Schöneberg, seit 2016 der Veranstaltungsort der jährlichen Classic-Meets-Fetish-Konzerte zu Folsom Europe in Berlin. Hier spricht er mit Tyrone Rontganger über Wut-Emails, Lederästhetik und Fetish-Dresscode und die Zukunft vom schwulen Schöneberg. BOX: Hallo Burkhard. Warum und wann bist du Pfarrer geworden? Burkhard: Schon als Kind fühlte ich mich zur Kirche hingezogen. Von meinen Eltern ermutigt, besuchte ich Kindergottesdienste und hatte damals einen besten Freund, dessen Vater Pfarrer war. Ich fand es immer schön, lebendigen Kontakt mit Menschen verschiedener Altersgruppen und Hintergründe zu haben und sie zu begleiten, ihnen zuzuhören und mich mit ihnen auszutauschen. Das alles bietet dir die Kirche! Gleich nach meinem Studium, also im Jahr 1989, war ich dann soweit und wurde Pfarrer. Damals bekam ich eine Kirche in Berlin-Reinickendorf zugewiesen – eine ganz klassische vorstädtische Gemeinde mit vielen älteren Menschen und jungen Familien mit Kindern. Erst mit 50 Jahren bin ich dann zur Zwölf-Apostel-Gemeinde in Schöneberg gewechselt. Diese Gegend mit ihren vielen sozialen Schwerpunkten – unter anderem, die mit Drogengebrauchern, Trans-Menschen und einem abwechslungsreichen schwulen Nachtleben zu tun haben– passt sehr gut zu mir. Das alles finde ich nach wie vor sehr spannend und es hält mich jung! BOX: Wie ist denn genau die Einstellung der evangelischen Kirche zu Homosexualität? Burkhard: Am Anfang meiner Zeit als Pfarrer war die evangelische Kirche nicht so offen, wie sie es heutzutage ist, aber es hat sich im Laufe der Jahre viel verändert. Damals wäre sowas wie Classic Meets Fetish in einer Kirche gar […]

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Ivan, Mr. Leather Russia

Am 21. Juli 2018 setzte sich Ivan gegen zwei weitere Kandidaten in Sankt Petersburg durch, um als allererster den Titel „Mr. Leather Russia“ zu gewinnen. Der erste Amtsinhaber dieses Titels erzählt hier Tyrone Rontganger über die Ängste der russischen Ledercommunity, Dating-Seiten und schöne Gefühle. BOX: Hallo Ivan. Wenn ich an die LGBTQ-Community in Russland denke, gehen mir Bilder von Diskriminierung, Unterdrückung und sogar staatlich geförderte Brutalität durch den Kopf. Aber wie bitte ist die Wirklichkeit? Ivan: Hi Tyrone. Du hast da gerade die Wirklichkeit aufgelistet! Seitdem dieses homophobe Gesetz 2012 verabschiedet wurde, höre ich selber immer wieder von der stets steigenden Diskriminierung, Gewalt und Brutalität! Aber, obwohl ich sehr offen schwul lebe, habe ich sowas gottseidank selber am eigenen Leib nie erlebt. Ich denke, das hat jedoch damit zu tun, dass ich in der schwulen Sphäre arbeite, dass fast alle meine Freunde schwul sind. Ich lebe daher in einer Art schwulem Glashaus! Trotzdem weiß ich, dass ich auch als Mr. Leather Russia besonders gefährdet bin und sehr aufpassen muss. Nichtsdestotrotz geht der Kampf für die Gleichberechtigung von Homosexuellen weiter. BOX: Wenn es in Russland nicht ganz ungefährlich ist, offen schwul zu sein, wie es jetzt für dich, als Mr. Leather Russia in der Öffentlichkeit zu stehen. Hast du dabei keine Angst? Ivan: Seitdem die Gesetze zum Verbot von Homosexualität in Kraft getreten sind, wird mir diese Frage tatsächlich öfters und überall gestellt! Aber ich verstehe auch warum. Wie ganz viele Fetischkerle und auch ganz normale Schwule hier in Russland muss […]

Interviews

Mr. Leather Brazil Raphael Gonçalves

Raphael Gonçalves, bekannt als “Dom PC”, gewann am 8. April 2018 den Titel „Mr. Leather Brazil” gegen drei andere Kandidaten in der Eagle Bar, São Paulo. Hier im Interview mit Tyrone Rontganger redet er über die Spaltung der brasilianischen Ledercommunity, Fetisch-Shopping und die Liebe (zu Leder!). BOX: Hi Raphael. Hier beginne ich wieder mit einem wahrscheinlich richtig blöden Stereotyp: Wenn ich an Brasilien denke, stelle ich mir geile Typen in winzigen Schwimmhosen vor, die am Strand Volleyball spielen oder durch die Straßen tanzen! Aber keiner davon in Fetisch? Wie ist dort die Fetischszene wirklich? Raphael: (lacht) Ja, ich glaube, viele Menschen im Ausland haben diese Vorstellung von unserem Land! Brasilien ist ein tropisches Land mit einer wunderschönen Natur und lebensfrohen Menschen, die auch gerne feiern. Man darf aber nicht dabei vergessen, dass es auch ein sehr großes Land mit vielen verschiedenen Kulturen ist und daher kommt es immer darauf an, wo genau man sich im Land befindet. Ich lebe in São Paulo, mit 11 Millionen Einwohnern die größte Stadt des Landes. Es ist eine Metropole und daher sind die Bewohner eher ernst und fleißig. Wir haben hier auch die größte Ledercommunity des Landes. Sie ist zwar klein – eher nur eine ‚Gruppe‘ – aber sie wächst von Jahr zu Jahr und wir entwickeln uns dadurch immer weiter. Wir haben hier auch eine gute Anzahl von Fetischevents, wie zum Beispiel das „Lustprojekt“, einer der ältesten Partys der Stadt, oder das monatliche Lederdinner und die „Sir Society“-Party. Wir haben auch ein regelmäßiges […]

Interviews

Jorge & Joseph aus Spanien

Jorge Doal gewann am 25. November 2017 den Titel „Mr. Rubber Spain 2018“, nachdem er sich gegen drei weitere Kandidaten in Barcelona durchsetzen konnte. Knapp drei Wochen später gewann Joseph Rider aus sieben Kandidaten in Madrid den Titel „Mr. Leather Spain 2018“. Hier sprechen die beiden spanischen Titelträger mit Tyrone Rontganger. BOX: Hola, Jungs! Wie habt ihr Folsom Europe in Berlin gefunden? Joseph: Naja, Folsom ist zweifelsohne das wichtigste Fetischevent in Europa. Und es wird von Jahr zu Jahr immer beliebter und größer! Das ist etwas Fantastisches! Alles, was ich dort erlebte, war etwas Besonderes! Ich finde die Kameradschaft unter den Lederkerlen dort am geilsten und das hat mich am meisten beeindruckt. Alle waren freundlich und behandelten einander mit Respekt. Als „Mr. Leather Spain“ nehme ich die Verantwortung sehr ernst, die Leder-Community Spaniens international zu vertreten und bei so einem Event wie Folsom ist diese Aufgabe echt interessant und macht mir eine Menge Spaß. Jorge: Oh, es hat mir dieses Jahr auch eine Menge Spaß gemacht! Besonders als ich mit der Schärpe unterwegs war – das war wirklich etwas Einzigartiges! Ich habe dort alte Freunde getroffen und viele ganz tolle Kerle persönlich kennengelernt, mit denen ich bis dahin nur online gechattet hatte. Alle Leute waren freundlich und hilfsbereit. Ich habe auch ein paar richtig tolle Erfahrungen gemacht – auch wenn ich hier natürlich nicht alles preisgeben möchte! Ganz toll war es aber, als mich ein Prominenter in unserer Community beiseite rief, um mir zu sagen, dass er meinem Online-Projekt gegen […]

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Steven Quick, Mr. Leather UK 2018

Steven Quick, jetzt besser als Mr. Leather UK 2018 bekannt, gewann seinen Titel in London am 16. März 2018, indem er sich unter 5 Kandidaten durchsetzen konnte. Hier erzählt er Tyrone Rontganger und der BOX über seine aktuelle Rolle als Lederbotschafter, den sexuellen Missbrauch seiner Jugend und seine Vorliebe für Lederuniform. BOX: Hi Steven. Wie war Gay Pride / CSD in London? Steven: Eigentlich wie immer! Ein Riesenerfolg mit ca. 30.000 Menschen in dem Umzug und über eine Million Zuschauer auf den Straßen der Strecke entlang. Dieses Jahr war die Fetischcommunity außerdem besonders gut vertreten – wir hatten eine große Vielzahl von verschiedenen Fetisch-Vereinen und -Organisationen, die alle zusammen als eine riesige Fetischfußgruppe unterwegs waren. Die Atmosphäre war echt elektrisch! Die ganze LGBTQ-Community hat sich richtig feiern lassen. BOX: Dort waren mehrere Fetischvereine zusammen unterwegs? Das Letzte, was ich von den Vereinen in Großbritannien gehört hatte, gab es endlose Streitigkeiten unter ihnen! Sind diese jetzt beigelegt? Steven: Glücklicherweise scheint es, dass die britische Fetischszene aktuell eine Art Renaissance erlebt. Und das, obwohl in letzter Zeit viele Fetischbars dicht gemacht haben. Eine ganze Menge kleinere Vereine haben sich neulich überall im Vereinigten Königreich gegründet, damit auch Typen in Kleinstädten keine weiten Strecken mehr fahren müssen, um mit anderen Gleichgesinnten ihre Fetische genießen zu können. Diese neuen Vereine haben die Community aber gar nicht gespalten, sondern uns eher alle etwas stärker miteinander verbunden. Als der Leather-Botschafter in Großbritannien liegt es aber nicht an mir, zu spekulieren, was früher die einzelnen Clubs politisch […]

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Petri Salo, Mr. Fetish Finland 2018

Der qualifizierte Modedesigner Petri Salo gewann im Februar gegen vier Kandidaten in Helsinki, um sich den Titel Mr. Fetish Finland 2018 zu holen. Kaum in die Fetish-Community überhaupt eingetreten, wurde der jetzige Bauarbeiter dann zu ihrem nationalen Vertreter gewählt. Hier spricht er mit Tyrone Rontganger über Tom Of Finland, pornografische Darstellungen und Vaterschaft. BOX: Hi Petri. Eine blöde Frage gleich am Anfang: Wie “Tom Of Finland” ist die Leather Community in Finnland wirklich? PETRI: Tyrone, ich konnte echt stundenlang über Tom of Finland reden, mach dir bitte keine Sorgen! Der Künstler Touko Laaksonen, den wir alle als Tom Of Finland kennen, war in der Tat jahrelang ein aktives Mitglied im Lederverein MSC-Finland und sein Erbe spürt man noch bis heute bei uns im Verein. Er hat uns damals Kunstwerke geschenkt, die Grafik für unsere Vereinszeitschrift gemacht und sogar unser Vereinslogo entworfen. Ich bin seit meiner Kindheit ein Fan von Tom of Finland und ich glaube, er ist sogar auch für meine Neugier für Fetisch verantwortlich! BOX: Aber ist es doch nicht lästig, als Finne immer wieder mit Tom of Finland angesprochen zu werden? PETRI: Es macht mich jedes Mal sehr stolz und glücklich, wenn ich verreise und die Leute immer wieder mit mir über Tom of Finland reden wollen. Zwar passe ich körperlich nicht zu den perfekten Männern in seinen Illustrationen, aber trotzdem betrachte ich mich als „one of Tom’s men“. Kaum einer in unserer Community hier in Finnland kann seine männlichen Maße und Ideale überhaupt annähernd erfüllen, aber ich […]

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Bart Varakas: Mr. Leather Belgium 2018

Bart Varakas setzte sich bei vier anderen Kandidaten in Antwerpen durch, um sich den Titel „Mr. Leather Belgium 2018“ anzueignen. Jetzt, drei Monate schon im Amt, sprach er mit Tyrone Rontganger über sein „Second Coming Out“ und Erfüllung als Lederkerl, die Angst, und seine ersten Eindrücke als Titelträger. BOX: Hi Bart, wir haben uns das erste Mal beim Classic Meets Fetish in Berlin persönlich kennengelernt. Wolltest du schon zu dem Zeitpunkt den Titel „Mr Leather Belgium“ haben? BART: Hi Tyrone, als wir uns kennenlernten, war es mir schon im Kopf, dass ich vielleicht eines Tages bei der Wahl mitmachen würde, aber ich hatte mich noch nicht so richtig entschieden. Die Idee, an der Mister-Wahl hier teilzunehmen, fiel mir eigentlich so im Sommer letztes Jahr ein, als ich endlich anfing, mich in meiner Lederhaut und als Lederkerl wohl zu fühlen. Zu der Zeit ist mir Leder als Lebensstil immer wichtiger geworden und ich merkte, wie ich es mit anderen wichtigen Dingen in meinem Leben schön ausgleichen konnte, ohne sie auf der Strecke zu lassen: Ich bin Ingenieur, Teamleiter, Unternehmer in meiner Heimwerkstatt, Zimmermann … und ja auch Lederkerl und das musste schon alles gut zusammenpassen, damit ich den nächsten Schritt wagen konnte. Außerdem werden derartige Entscheidungen nicht über Nacht getroffen! Aber auch bei der Anmeldung glaubte ich nicht, dass ich den Titel gewinnen würde! Wenn mir jemand vor einem Jahr vorhergesagt hätte, dass ich Mr. Leather Belgium 2018 werden würde, hätte ich es einfach nie geglaubt! In der Tat hat es […]

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JV, Mr Rubber Spain 2017

JV war „Mr Rubber Spain 2017“ und erreichte bei Fetish Pride Antwerp den dritten Platz in der wiederaufgenommenen Wahl zum „Mr. Rubber Europe“. Hier redet der Gummi-Single und Wahl-Londoner aus Barcelona mit Tyrone Rontganger über die Vorzüge des englischen Klimas, die „European Rubber Alliance“, Stalker und Datenklau im Internet. BOX: Hi JV. Na, warum lebt Mr. Rubber Spain 2017 in London? JV: Als Teenager habe ich öfters Urlaub in London mit Freunden gemacht und mich hier immer wohlgefühlt. Mir gefallen der Regen und das kühle Klima – weil es so anders ist als in Spanien! Ich liebe diese Stadt und deren Menschen. London ist lebendig und auch derb, und dort lernt man jeden Tag neue Leute und Kulturen kennen, was mich persönlich viel weitergebracht hat. Neben meinem Job in einem Technologieunternehmen mache ich viele interessante Sachen, denn ich arbeite nebenbei als freiberuflicher Journalist und Fotograph, sogar unter anderem für die BBC. London bietet viele Chancen in der Medienbranche. Ich setze mich hier mit meinem Engagement bei „Prepster“ und auch gegen Alzheimer auch für die Community ein. Ich habe hier viel zu tun! BOX: Hast du auch in London deine Vorliebe für Gummi entdeckt? JV: Ich habe mich immer für glänzende Kleidung interessiert! Schon als Kind guckte ich auf der Straße den Radfahrern in ihren engen Lycra-Hosen hinterher, ohne diese Faszination überhaupt zu verstehen. Als ich dann viel später nach London zog, habe ich zum ersten Mal einen Fetischladen betreten und verbrachte da den ganzen Nachmittag in der Anprobe! Dieser eine […]