Berühmt: die supermaskulinen Männer - Bild Tom of Finland Foundation
Geschichte

Tom of Finland Foundation: Die Bewahrer

Nur Weniges steht mehr als ikonisches Symbol für die Leder- Fetischszene als die Zeichnungen des finnischen Malers Tom of Finnland. Längst zum kulturellen Allgemeingut geworden, bewahrt die Tom of Finland Foundation nicht nur sein Vermächtnis, sondern ist zum Ort für LGBTQ+ Kunst geworden. BOX sprach mit jenen, die sein Erbe für uns bewahren: Richard Villani, Creative Director der Tom of Finland Foundation BOX: Können Sie uns einen kurzen Überblick über die Geschichte der Tom of Finland Foundation geben? Wie ist sie entstanden? Richard: Im Jahr 1984 wurde die gemeinnützige Tom of Finland Foundation (ToFF) von Durk Dehner und seinem Freund Tom gegründet. Tom hatte sich bereits weltweit als Meister der homoerotischen Kunst etabliert, und das ursprüngliche Ziel der Stiftung war es, sein umfangreiches Werk zu bewahren. Einige Jahre später wurde der Aufgabenbereich der Stiftung erweitert, um ein sicherer Zufluchtsort für alle erotische Kunst zu werden, als Reaktion auf die weitverbreitete Diskriminierung gegenüber Kunst, die sexuelles Verhalten darstellt oder eine sexuelle Reaktion hervorruft. Heute setzt sich die ToFF weiterhin dafür ein, die Öffentlichkeit über die kulturellen Vorzüge erotischer Kunst aufzuklären und gesündere, tolerantere Einstellungen zur Sexualität zu fördern.     BOX: Was sind die Hauptziele der Stiftung heute? Richard: Die Tom of Finland Foundation ist bestrebt, das Werk von Tom of Finland zu bewahren und zu fördern und sein Vermächtnis zu erweitern, indem sie andere LGBTQ+-Künstler und ihre Freiheit des Ausdrucks unterstützt. Ursprünglich ging es nur darum, Toms umfangreiches Werk zu bewahren, aber im Laufe der Zeit hat sich die Stiftung […]

BOX bei der Folsom
FOLSOM

Folsom Europe 2024

Seit 2004 veranstalten die Berliner den „kleinen“ Ableger des Originals aus San Francisco. Dabei ist es den Berlinern gelungen, den traditionellen Eventcharakter zu erhalten. Die Mischung aus klassischem Lederfestival kombiniert mit etlichen alten und neuen Fetischen ist sicher das Erfolgsgeheimnis von Europas Fetischevent Nr. 1, das in diesem Jahr zum 21.Mal stattfindet. Kamen zum ersten Straßenfest 2004 in der Fuggerstraße/Welserstraße in Berlin-Schöneberg 3.500 Besucher aus Europa und Nordamerika, so werden dieses Jahr wohl 25.000 queere Besucherinnen und Besucher aus sechs Kontinenten zu Europas größtem Leder- und Fetisch-Event nach Berlin eilen, das am Samstag, den 14. September von 12:00 bis 22:00 Uhr mit dem Straßenfest seinen Höhepunkt findet. Dort finden die Fetischfreunde in der Fuggerstraße die Hauptbühne powered by Darklands and recon, in der Welserstraße den BLF Stage mit einem tollen Mix aus internationalen DJs, interessanten Interviews und spannenden Aktionen sowie eine Bondage Stage powered by Cuffed. Neben den Bühnen gibt es Dutzende Leder- und Fetischhändler, Bier- und Cocktailstände, Essstände, Bootblacks, Friseure, Schließfächer und Infospots. Und die BOX ist natürlich auch dabei. Auf die Besucher wartet in der Woche rund um das traditionelle Straßenfest wieder ein großartiges Programm, so allein fünf offizielle Folsom-Partys: Adam, Bear Dance Folsom, Testosterone, Pig und Recon Berlin. Start ist am Donnerstagabend mit der Party von Adam aus Melbourne. Die klassischen Leder- & BLUF-Jungs treffen sich am Freitagabend im Testosterone, wo sie Stiefelschwärze, einen Innenhof zum Genießen ihrer Zigarren und eine große Tanzfläche vorfinden. Auch die Bären sind dabei und treffen sich am selben Abend zur Bear […]

Alain Rappsilber Fernsehturm
Interviews

Alain Rappsilber – Das Portrait

In Berlin ist Alain Rappsilber aus Funk, Fernsehen und Zeitungen als umtriebiger Schornsteinfeger und Glücksbringer bekannt. In der Szene als langjähriger Mitorganisator der Folsom Europe Berlin. BOX sprach mit dem „Mann in Schwarz“ über seinen Beruf und sein Engagement. BOX: Hallo Alain, unser Gespräch findet zur Zeit der Berlinale statt. Dort läuft ein Film aus Norwegen. Darin geht es um zwei Schornsteinfeger. Diese beiden Schornsteinfeger sind gewöhnliche Menschen, mit gewöhnlichen Familien. Im Film kommen sich die Beiden aber dann näher und stellen so manches Rollenbild in Frage. Du bist Schonsteinfeger, ist das eine reine Fantasie, die dort gezeigt wird? Alain: Was soll ich dazu sagen? Ich bin Meister und Handwerk ist immer noch nicht ganz so, wie man sich das vorstellt. Als ich vor zwölf Jahren bestellt werden sollte, war das die erste Reaktion, das können wir nicht machen, der ist ja schwul. Da gab es ganz schön viel Gegenwind, denn solche Leute haben ja keinen ehrbaren Lebenswandel. So wurde es mir mitgeteilt. Da musste man selbst in Berlin kämpfen. Handwerk ist noch nicht gleich Handwerk, es ist vielfältig und einfallsreich und kreativ, aber in bestimmten Bereichen noch leider Gottes sehr, sehr rückständig. Also da gibt es noch viel zu tun. Ich kenne mehrere schwule Schornsteinfeger, Meisterinnen und Meister, die sich nicht öffentlich outen. Und mich erreichen immer mal wieder Anrufe von Lehrlingen oder Gesellen, die ein Problem mit ihrer Identität im Handwerk haben. Das ist natürlich sehr traurig. Aber in Berlin haben wir es geschafft. Wir waren letztes Jahr […]

Dj Alejandro Alvarez
Interviews

Alejandro Alvarez: Ein Portrait

Es ist Sommer und wir sitzen ganz entspannt mit Alejandro in Köln im Café Fleurs auf der Terrasse. Die Sonne scheint, um uns herum frühstücken die Menschen und trinken ihren Cafe au lait. Nebenan am Tisch sitzt eine kleine Gruppe „Sex & the City“- Frauen bei Prosecco und prosten uns zu, als wir uns hinsetzen. BOX: Alejandro, du bist aus Portugal, du kommst von Funchal/Madeira, einer kleinen wunderschönen Insel, die näher an Marokko liegt, aber dennoch zu Portugal gehört. Wie bist du nach Köln gekommen? Alejandro: Ich bin 2013 aus Gründen, die eigentlich so gar nichts mit meiner Musik zu tun haben, nach Köln gekommen. Tatsächlich bin ich nach Köln auf Einladung eines Filmproduzenten gekommen, um Gay Porn zu machen. BOX:  Aber das machst du jetzt nicht mehr, oder? Alejandro: Nein, das mache ich schon lange nicht mehr, ich habe es auch nur etwa ein Jahr lang gemacht und dann nicht mehr. Aber manchmal erinnern sich die Leute noch an meine Zeit von damals und natürlich habe ich die damit erworbene Popularität auch genutzt, um meine Musikerkarriere anzukurbeln. Ehrlich gesagt, hat es mir auch einige Türen geöffnet, die mir sonst wahrscheinlich verschlossen geblieben wären. Viele meiner Follower aus dieser Zeit sind mir auch immer noch treu, was mich wirklich freut! BOX: Ja, das habe ich gesehen, du hast wirklich viele Follower bei Insta und ich sehe wo du überall auflegst, das ist ja echt beeindruckend! Du warst auch gerade in Paris, richtig? Alejandro: Ja, es läuft gerade ziemlich gut mit […]

FOLSOM

FOLSOM EUROPE 2023

20 Jahre FOLSOM EUROPE vom 6. September bis 10. September 2023 Vom 6. bis 10. September feiert die FOLSOM EUROPE Berlin ihr 20jähriges Jubiläum. Im Zentrum von Europas größtem Leder- und Fetisch-Event steht wieder das riesige Straßenfest mitten im Schöneberger Kiez, Mega-Partys wie die PIG und vielfältige Events und Ausstellungen, die die ganze Vielfalt der heutigen Leder- und Fetischszene wiederspiegeln. Erwartet werden wieder rund 20.000 Besucher aus der ganzen Welt.   Neben dem Straßenfest am Samstag, den 9.9.2023 von 12:00-21:00 Uhr mit drei Bühnen (die Mister B & ECON Hauptbühne, die BLF-Bühne der deutschen Leder- und Fetischclubs sowie eine neue Bandage Bühne) feiern die Jungs und Männer auch auf den vier offiziellen FOLSOMEUROPE Partys:   die ADAM am Donnerstag im Connection Club erstmalig als FOLSOM Party die BEAR DANCE im SO36 am Freitag die TESTOSTERONE im Gretchen ebenfalls am Freitag sowie die Signature Party des Veranstalters, die PIG, am Samstag in der Alten Münze   Hinzu kommen zahlreiche Partys in den Bars sowie den drei berühmten Berliner Sexclubs Laboratory, Quälgeist und Böse Buben. Letztere bieten in diesem Rahmen auch Partys für das nicht-cis-male Publikum an.   Überhaupt hat sich FOLSOM nie als rein schwules Event verstanden, weshalb man seit letztem Jahr auch mit der Niederländerin Marga van den Meydenberg als Fotografin zusammenarbeitet. Denn der Blick von außen auf sich selbst und auch die Einblicke in die weibliche und queere Szene sind für die Veranstalter sehr spannend und sollen intensiviert werden, wenn auch die nicht-schwule Fetischszene in Berlin stets eher klein […]