Am 20. April 2018 wird Scott Matthew sein sechstes Studioalbum Ode To Others bei Glitterhouse veröffentlichen.
Das neue Album stellt einen Aufbruch dar – einen, der wegführt von der Idee der romantischen Liebe und den Enttäuschungen, die fast zwangsläufig damit verbunden sind. Der Familie und Freunden wird Ehre erwiesen, aber auch Menschen, die Opfer von Misshandlungen wurden, darunter Lebende wie Verstorbene. „Ode To Others“ ist für Scott Matthew ein wichtiger Schritt seines bisherigen Schaffens:
„Von allen Alben, die ich bisher geschrieben habe, ist dies das erste, in dem es nicht um die Liebe im romantischen Sinne geht. Auch wenn es eine Ahnung von Romantik darauf gibt, betrifft sie nicht mein persönliches Liebesleben. Das Album handelt von Menschen und Orten, die nichts mit meinem unmittelbaren Liebesschmerz zu tun haben.“
Scott Matthew lacht, als er diesen letzten Satz sagt. Überhaupt lacht er gerade viel. So als sei nicht bloß eine Last von ihm abgefallen, sondern habe etwas Neues, Schönes begonnen, im Leben wie in der Musik. Der Schmerz mag nicht verschwunden sein. Doch Scott scheint auf Ode To Others seinen Blick verändert zu haben, gleichsam von innen nach außen.
Das Öffentliche und Private fließen in Scotts Lyrics auf “Ode To Others” zusammen, das Große und das Kleine vereinen sich. So feiert Scott im Song „Where I Come From“ seinen Vater Ian und in „Not Just Another Year“ seinen besten Freund Michael, anlässlich des Jahrestages dessen Liebesbeziehung – die, so spielt das verfluchte Leben, mittlerweile zu Ende gegangen ist. Scotts Sicht auf die Welt ist die eines Liebenden, eines Bewunderers, mitunter aber auch die eines Trauernden, so wie in dem tief bewegenden „The Wish“ – ein Song, der von dem blutigen Terroranschlag auf den Club „Pulse“ in Orlando 2016 handelt. Lähmende Hilflosigkeit angesichts unerträglicher Gewalt soll aber nicht das letzte Wort sein, das macht auch gleich zu Beginn des Albums der Song „End Of Days“ klar, eine Ode auf die
Widerständigkeit und die Widerständigen, die sich in dem Fall gegen die Politik des derzeit amtierenden US-Präsidenten richtet. Seine Australische Kindheit würdigt Scott Matthew auf seinem neuen Album ebenso, wie seine jetzige Heimatstadt New York, wo er seit mittlerweile über 15 Jahren lebt. Wie gewohnt zutiefst einfühlsam, berührend arrangiert und vorgetragen in Scotts eigenem Stil.
Wohl keines der vergangenen fünf Soloalben von Scott Matthew ist musikalisch so vielschichtig, so reich und doch nie überbordend instrumentiert, so komplex arrangiert wie dieses neue, sechste. “Ode To Others” ist mehr noch als die Alben zuvor Ergebnis einer gemeinschaftlichen Arbeit an Songs.
Insbesondere Jürgen Stark, der bereits bei “This Here Defeat” eine wesentliche musikalische Rolle nicht nur als Gitarrist, sondern auch als Hauptarrangeur und Produzent gespielt hatte, hat diese Rollen bei “Ode To Others” noch stärker übernommen.Man könnte das Album für einen musikalischen Neuanfang von Scott Matthew halten. Doch das trifft es nicht ganz. Es ist vielmehr Ergebnis eines Perspektivwechsels. Von einem, der hinausschaut in die Welt, die der Gegenwart wie der Vergangenheit und sich dabei selbst auf neue Art und Weise entdeckt, als liebender, verehrender, manchmal aber auch als verachtender Betrachter. Ein Blick auf die anderen kann eben auch ein Blick auf sich selbst sein. So wie ein Blick zurück auch einer nach vorne sein kann.
Wir verlosen 3 x 1 CD unter dem Stichwort: Scott Matthew.