Gäste aus aller Welt, ausgelassene Stimmung, volle Partys und Kneipen und tolle Kandidaten gab es zum Bear Pride 2018 in Köln. Mr. Bear Germany 2019 Michael Ziegler aus Leipzig und Mr. Vice Bear Germany 2019 Daniel Buchwald aus Essen werden die Bärenszene 2019 vertreten.
Das BOX Magazin sprach mit dem neuen Titelträger.
BOX: Zu deiner Person: Woher kommst du? Wo lebst du? Was machst du?
Geboren bin ich in Jena, bin dann zum Studium nach Leipzig gezogen 1997. Seitdem wohne ich dort. Aktuell arbeite ich in der Immobilienbranche. In meiner Freizeit gehe ich viel ins Fitnessstudio und reise gern.
BOX: Wie hast du zur „Bärenszene“ gefunden und was macht für dich Bärenszene aus?
Die Bärenszene macht für mich vor allem ein freundschaftlicher Umgang miteinander abseits der üblichen durchgestylten Gayszene aus. Man fühlt sich schnell gut angenommen.
BOX: Wie lebt es sich in deiner Stadt, vor allem als Bear?
Die Bärenszene in Leipzig ist ja noch in der Entstehung. Unbedingt brauchen tue ich sie nicht, genieße aber die Zeit auf Veranstaltungen.
BOX: Was hat dich bewogen, an einer Wahl zum Mr. Bear teilzunehmen?
Ich übernehme gern Verantwortung und probiere gern Neues aus und suche neue Herausforderungen. Ich wollte gern als bodenständiger Typ von nebenan der Community ein Gesicht geben. Ich hoffe, dass sich viele mit mir identifizieren können.
BOX: Wie hast du die Tage in Köln erlebt?
Die Tage in Köln waren aufregend, aber auch sehr anstrengend. Meinen größten Respekt für die Veranstalter und die anderen Teilnehmer, das war ein ordentliches Stück Arbeit. Sehr gefreut habe ich mich über das viele positive Feedback nach meiner Wahl.
BOX: Wie gedenkst du deine Funktion als Mr. Bear wahrzunehmen?
Ich möchte allen Mitgliedern der Community natürlich gern ein Vorbild sein, aber auch immer ein offenes Ohr für jeden haben, der Hilfe oder Rat benötigt.
BOX: Bei welchem Event werden wir dich als nächstes sehen können?
Als nächstes stehen die unshaved im Dezember in Berlin sowie im Januar dann Hamburg auf dem Programm.
Zur Perso:
40 – Leipzig / Sachsen
Größe: 1,86 m
Gewicht: 115 kg
Beruf: Immobilienverwalter
Mr. Vice Bear Germany 2019:
Daniel Buchwald
BOX: Zu deiner Person: Woher kommst du? Wo lebst du? Was machst du?
Ich komme aus dem Ruhrgebiet, stamme aus Gelsenkirchen. Lebe und arbeite jetzt aber schon 10 Jahre in Essen. Ich arbeite in einem kulturellen Betrieb. Er nennt sich das Unperfekthaus. Es ist in erster Linie ein Museum, in dem Künstler und Kreative arbeiten und ausstellen können.
BOX: Wie hast du zur „Bärenszene“ gefunden und was macht für dich Bärenszene aus?
Die Bärenszene war für mich immer ein Teil der Szene, nichts was für mich fremd war. In den letzten Jahren habe ich gemerkt, dass ich immer wieder in ihr gelandet bin. Für mich war dann ab einem gewissen Punkt klar, dass ich ein Bär bin. Die Bärenszene ist für mich ein wichtiger Bestandteil der gesamten queeren Community, die eben ein anderes Bild von schwulen Männern repräsentiert. Diese Vielfalt empfinde ich als Stärke.
BOX: Wie lebt es sich in deiner Stadt, vor allem als Bear?
Hier in Essen ist die Bärenszene nicht präsent. Auch ansonsten ist die Szene in den letzten 10 Jahren ziemlich geschrumpft. Das ist sehr schade, denn ich geh schon noch sehr gerne aus.Ich definiere Szene immer auch als Community, d.h. Jugendgruppen, soziale Institutionen. Das darf nicht wegfallen, denn es gibt immer noch Leute, die Probleme mit ihrem Coming-out, mit Anfeindungen und Diskriminierungen und Intoleranz haben. Das sind Sachen, die wichtig sind.
BOX: Was hat dich bewogen, an einer Wahl zum Mr. Bear teilzunehmen?
Das Ganze ergab sich beim diesjährigen Cologne Pride, als ich mir Mr. Bear Germany und Mr. Bear Europe anschauen konnte. Es war mir zwar schon ein Begriff, ich konnte es mir aber nicht so recht vorstellen was es am Ende bedeutet, welche Aufgaben zu erfüllen sind. Ich habe gesehen, dass es einen sozialen Aspekt hinter all dem gibt. Es ist eben nicht nur ein „Schönheitswettbewerb“ und das hat mein Interesse geweckt.
BOX: Wie hast du die Tage in Köln erlebt?
Die Tage in Köln waren Mega. Ich finde da noch nicht so viele passende Worte, aber es war eine wundervolle Erfahrung. Ich habe so viele tolle Menschen kennengelernt und so viel tolles Feedback gehört. Und was ich auf jeden Fall sagen kann, wie toll der Umgang zwischen den Kandidaten gewesen ist.
BOX: Wie gedenkst du deine Funktion als Mr. Bear wahrzunehmen?
Ich möchte ein guter Repräsentant der Bärenszene sein und die Vielfalt der Bärenszene repräsentieren. Was mir besonders am Herzen liegt, ist das Projekt Schlau NRW zu unterstützen. Darin sehe eine wichtige Möglichkeit, jungen Menschen zu vermitteln, wie queeres Leben sein kann. Und zu zeigen, es gibt auch Bären in dieser queeren Szene, unterschiedliche Bären. Denn das hat mir in meiner Coming-out Zeit gefehlt, dass es gute und verschiedene Rollenmodelle gab.
BOX: Bei welchem Event werden wir dich als nächstes sehen können?
Einen Eventplan habe ich noch nicht. Ich hatte aber auf jeden Fall vor, beim Kölner CSD und beim Euro Pride in Wien dabei zu sein. Das hatte ich schon eingeplant. Dann auf den Pride nach Zagreb, in der Heimatstadt meines Freundes, wo ich in diesem Jahr schon war.
Das ist noch ein Pride, der in den Kinderschuhen steckt. Die einen anderen Umgang aufgrund der dortigen politischen Situation und gesellschaftlichen Akzeptanz erfordern.
Zur Person:
39 – Essen / Nordrhein-Westfalen
Größe: 1,80 m
Gewicht: 77 kg
Beruf: Eventmanager