Gentle Bears Cologne

Vor kurzem tauchte die Gruppe Gentle Bears Cologne auf facebook auf. Auch einer der Kandidaten zum Mr. Bear Germany 2016 Wettbewerb, Frank aus Köln, ist Mitglied und Aktiver der Gruppe. BOX sprach mit drei Initiatoren der Gruppe.

BOX: Erzählt unseren Lesern bitte, was man sich unter der Gruppe vorstellen muss und was ihre Ziele sind. Wann wurde die Gruppe ins Leben gerufen? Wer hat sie initiiert?
Die Idee zur Gruppe entstand Mitte dieses Jahres, lange vor dem aktuellen Bear Pride. Luca legte auf FB eine geschlossene Gruppe an, in der die Mitglieder sich gegenseitig mit Rat und Tat zur Seite stehen können. Das Motto war: „Bären helfen Bären“. Obwohl Mitglieder der Gruppe nur über Einladungen beitreten konnten, war die Resonanz groß. Inzwischen sind rund 80 in der Gruppe.
In der Gruppe kann jeder seine Anliegen äußern, egal um was es geht. Andere Mitglieder versuchen aus ihren eigenen Erfahrungen dem Fragenden zu antworten und zu helfen. Da kann es um die Cliquen-Problematik in der Szene gehen, um den Umgang mit Depressionen oder um Hilfen für den  Haushalt.  Die geschlossene Umgebung macht es möglich, auch private Probleme oder Anliegen anzusprechen.
Falls unser Konzept gelingt, kann es sich auch über Köln hinaus ausbreiten. Die Resonanz ist jetzt schon da und viele Interessierte und Mitglieder kommen von Kiel bis München.
Daher achten wir auch drauf, keine Spanner oder Mitglieder zu haben, die z.B. nur Dates suchen. Wir sind ja keine neue Dating-Plattform. Selfies und quasi Profilpostings gibt es nicht und wollen wir auch nicht. Dafür gibt es bessere Orte.

GentleBears

BOX: Ihr wart ja beim KickOff für LGBTI Flüchtlinge anwesend. Ihr engagiert euch damit über die FB Gruppe hinaus.
Mit der Flüchtlingssituation stellte sich auch für uns die Frage, die vielen LGBTI Flüchtlinge in die Community aufzunehmen. Ihnen bei ihrem Neustart hier zu helfen. Wir haben dazu gleich zu Beginn Kontakt zum Kölner Rubicon aufgenommen, eine der Institutionen, die Hilfen für die Community anbietet.
Wir wollen in geeigneter Weise, z.B. Flugblätter und Plakate, auf uns aufmerksam machen und dem Einzelnen dann Hilfestellung anbieten: z.B. ihn bei Behördengängen begleiten, bei  Sprachproblemen oder bei der Wohnungssuche helfen, aber eben auch im Umgang mit der Szene.
Auch hier setzen wir auf das Prinzip „Bären helfen Bären“. Wir schauen, wer die nötige Kompetenz hat, dem Ratfragenden zu helfen. Hierzu bauen wir gerade unsere Homepage auf, auf der Infos einfach abrufbar sind. Die Webseite ist natürlich für Alle und nicht nur für Flüchtlinge.

BOX: Ihr plant noch weitere Aktionen?
Ein drittes Projekt sind Aktionen, z.B. Veranstaltungen, die reale Begegnungen möglich machen. Den Einzelnen sozusagen vom Bildschirm loszubekommen.
Zugleich wollen wir damit auch Berührungsängste abbauen. So wollen wir gesellige Veranstaltungen bzw. machen, in denen Bären und Travestie sich begegnen. Oder Hauspartys, wo man einfach ungezwungen zusammen kommt. Dazu vertrauen wir wieder auf das Engagement der Mitglieder, jeder bringt sich so ein, wie er kann.
Später gehört dazu auch Spenden möglich zu machen, denn einige Aktionen brauchen ja Geld, um umgesetzt zu werden.
In dem Sinne ist die Teilnahme von Frank an der Bärenwahl in diesem Jahr eine Promotion für unsere Arbeit. Falls er gewinnen sollte, wird er sowohl seinen Geldpreis als auch viel Zeit für diese Initiative einbringen.

BOX: Wo findet man Informationen und wie kann man in der Gruppe mitmachen?
Vieles wird, wie gesagt, auf unserer Internetseite abrufbar sein. Egal ob zu „Bären helfen Bären“, zur Flüchtlingshilfe oder zu den Veranstaltungen. Direkten Kontakt kann man über die Homepage / Email aufnehmen oder eben über die FB Seite, wo man sich an die Ansprechpartner zur Aufnahme wenden kann. Bewusst sollte man sein, dass man als Mitglied etwas einbringen muss. Das sind seine Fähigkeiten und ein wenig Zeit.
Als Gruppe wollen wir uns natürlich mit anderen Gruppen vernetzen, so wie wir es jetzt im Zusammenhang mit der Unterstützung von LGBTI Flüchtlingen tun. Das ist auch deshalb wichtig, um umfangreiche Information aus der Community zur Verfügung stellen zu können.
Wir hoffen, durch diese Arbeit auch innerhalb der Community wieder den Zusammenhang zu fördern und gegenseitig aufzuklären. Diskriminierungen, Vorurteile sind in der Community ja leider auch weit verbreitet. Da ist es notwendig, den sozialen Zusammenhang zu fördern. Wichtig ist uns, dass Alle an den verschiedenen Aktionen teilnehmen und sich einbringen können.

Adresse(n) :
www.facebook.com/groups/717611105051569