Das Portrait: Max Appenroth
Interviews

Das Portrait: Max Appenroth

Ich treffe Max in einem Café in Köln. Ein sportlicher und gut gelaunter Mensch kommt auf mich zu. Ich habe sofort das Gefühl, dass dies ein interessantes Gespräch wird. Max Appenroth ist eine nicht-binäre trans Person, Inhaber der Diversity Factory GmbH und berät mit seinem Team Firmen und Unternehmen zu allen Fragen rund um Diversität und soziale Nachhaltigkeit. Er hat in diversen TV- Formaten und im Spielfilm „Einfach Nina“ (2022) vor der Kamera gestanden und mehrere Bücher veröffentlicht. BOX: Du siehst sehr sportlich aus. Wie hältst du dich fit und welche Sportarten betreibst du? Max: Ich gehe regelmäßig ins Fitnessstudio und betreibe Kraftsport, aber ich halte mich auch mit Crossfit in Form. In letzter Zeit habe ich durch das Training im Gym einiges an Masse zugelegt. BOX: Wir sind in der CSD- Sai- son. Welche Bedeutung hat dieses Ereignis für dich und wie feierst du diese Tage? Max: Für mich ist der CSD eine Demonstration für die Rechte von LGBTQIA+ Men- schen und eine Zeit, in der wir für die Mehrheit als eine Minderheit deutlich sichtbarer sind und Vielfalt feiern. Es ist wichtig, dass unter- schiedliche Generationen zusammenkommen und sich austauschen. Die Community kann sich an diesen Tagen der breiten Bevölkerung näher- bringen. Für mich steht der politische Aspekt im Vor- dergrund und weniger der kommerzielle. Dabei sollen und können die vielfältigen Facetten und Ausdrucksformen der Teilnehmenden gezeigt werden. Trans Personen haben einen wesentlichen Teil zu diesem Event beigetragen, damit wir heute freier und off- ener leben können, auch wenn […]

Die originale Regenbogenflagge
Geschichte

Pride 24: Eine kurze Geschichte der Regenbogenflagge

1978 entwarf der Künstler Gilbert Baker aus San Francisco ein neues Symbol für die LGBTQ-Gemeinschaft: die ikonische Regenbogenflagge. Das Komitee für die Gestaltung des Gay Freedom Day in San Francisco stellte 1.000 Dollar zur Verfügung, um die ersten zwei Regenbogenflaggen anzufertigen. Seit den beiden achtfarbigen Originalen bei der Parade zum Gay Freedom Day 1978 in San Francisco und den 400 sechsfarbigen Fahnen, die im darauffolgenden Jahr entlang der Market Street gehisst wurden, ist die Regenbogenflagge zu einem universellen Zeichen für die Vielfalt, die Kraft und die Solidarität innerhalb der LGBTQ+ Gemeinschaft geworden und wird bei Pride-Feiern in aller Welt verwendet. Die ursprüngliche Version der Flagge hatte acht Farben, wobei jede Farbe für verschiedene positive Aspekte der Menschlichkeit und des Lebens steht und damit die Vielfalt und Inklusivität der LGBTQ+ Bewegung ausdrücken soll: Pink: Sex, Rot: Leben, Orange: Heilung, Gelb: Licht, Grün: Natur, Türkis: Magie/Kunst, Indigo (später königsblau): Harmonie, Violett: Spiritualität Durch Herstellungsprobleme mit den Farben wurde die Flagge später auf jene sechs Farben reduziert, die heute am bekanntesten sind: Rot: Leben, Orange: Heilung, Gelb: Licht, Grün: Natur, Königsblau: Harmonie, Violett: Spiritualität War die ursprüngliche Regenbogenflagge als universelles Symbol der LGBTQ+ Gemeinschaft gedacht, zeigte die Realität in den USA, dass bestimmte Gruppen innerhalb der Gemeinschaft, wie Farbige und Transgender-Personen, unterrepräsentiert waren. So führte man im Jahr 2017 zum Pride in Philadelphia zwei zusätzliche Streifen (Schwarz und Braun) in die Regenbogenflagge ein, um Farbige („People of Color“) innerhalb der LGBTQ+ Gemeinschaft sichtbarer zu machen und auf ihre Diskriminierungen hinzuweisen. Ein Jahr später […]

Pride Schriftzug
Geschichte

Pride: Woher kommt der Begriff?

Dem New Yoker Aktivisten Craig Schoonmaker wird zugeschrieben, dass er den Begriff „Pride“ als Bezeichnung für die Bewegung und die Parade eingebracht hat. Schoonmaker war aktiv an der Planung der ersten Christopher Street Liberation Day Parade beteiligt, die am 28. Juni 1970 in New York City stattfand. Diese Parade markierte den Jahrestag des Stonewall-Aufstands und legte den Grundstein für die jährlichen Pride-Veranstaltungen weltweit. Craig schlug vor, den Fokus auf Stolz und Selbstachtung zu legen, statt auf das Gefühl der Scham, das viele LGBTQ+-Personen aufgrund gesellschaftlicher Diskriminierung erlebten. „Wir hatten vor, am selben Wochenende wie der Marsch eine Reihe von Veranstaltungen zu organisieren, um Menschen von außerhalb der Stadt anzulocken, und wollten die Veranstaltungen unter einem Label vereinen. Der erste Gedanke war ‚Gay Power‘. Das gefiel mir nicht, also schlug ich ‚Gay Pride‘ vor. Schoonmaker betonte die Bedeutung des Stolzes als ein Gegenmittel zu der auch damals weit verbreiteten Stigmatisierung und Diskriminierung. „Pride“ sollte das Selbstwertgefühl der Gemeinschaft stärken und ein positives Selbstbild fördern. … jeder kann auf sich selbst stolz sein, und das würde ihn als Menschen glücklicher machen und die Bewegung hervorbringen, die Veränderungen bewirken könnte.“

Banner Apell Bundesstiftung Magnus Hirschfeld
Politik

Bundesstiftung Magnus Hirschfeld: Community-Strukturen müssen gesichert werden

Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld hat sich mit dem Appell „COVID-19 und die Auswirkungen auf die LSBTIQ*-Community“ an die Öffentlichkeit gewandt und weißt auf die besonderen Auswirkungen der Gesundheitskrise für die LSBTIQ*-Community hin. Sie fordert zur Sicherung der Community-Strukturen einen nachhaltigen öffentlichen Dialog von Staatlichen Akteuren in Bund, Ländern und Kommunen, zivilgesellschaftlichen Akteurne und Unternehmen, um der besonderen Situation der LSBTIQ*-Community bei Bekämpfung der Pandemie Rechnung zu tragen: Hier der Apell der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld Appell der Bundesstiftung Magnus Hirschfeldan Staat und Gesellschaft | 03. September 2020 COVID-19 und die Auswirkungen auf die LSBTIQ*-Community Das Coronavirus diskriminiert nicht, trifft jedoch auf diskriminierende gesellschaftliche Strukturen. Deswegen sind marginalisierte Gruppen besonders stark betroffen, unter diesen die LSBTIQ*-Community. Gemäß dem Ziel der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH), einer gesellschaftlichen Diskriminierung von lesbischen, schwulen, bi-sexuellen, trans- und intergeschlechtlichen sowie queeren Personen (Abkürzung: LSBTIQ*) in Deutschland entgegen- zuwirken, möchten der Vorstand und der wissenschaftliche Beirat der BMH auf drei Probleme hinweisen, Besorgnis zum Ausdruck bringen und zu Lösungsansätzen beitragen: Erstens hat sich der medizinische Fokus in den letzten Monaten auf die Bekämpfung der Pandemie verlegt. Andere wichtige medizinisch notwendige Versorgungsleistungen (allgemeine Gesundheitsvorsorge; Behandlung chronischer (Infektions-)Erkrankungen; operative Eingriffe; Hormonbehandlungen; psychotherapeutische Versorgung) sind dem- gegenüber oftmals aufgeschoben worden. Davon sind LSBTIQ*-Personen überproportional negativ betroffen. Zweitens hat häusliche Gewalt durch Ausgangssperren und eingeschränkte soziale Kontakte außerhalb des eigenen Haushalts zugenommen. In Familien, in denen bereits vor der Pandemie besondere Spannungen bestanden (etwa in Familien, in denen LSBTIQ*-Personen wegen ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität nicht akzeptiert werden), besteht ein erhöhtes Risiko […]