Oscar Bonifacino: Boxer im Regenbogen-Gürtel

Boxer Oscar Bonifaciono
Boxer Oscar Bonifaciono
Der 21-jährige Profiboxer Oscar Bonifacino (Nickname: La Bestia) aus Uruguay hat sich nicht nur durch seine sportlichen Leistungen, sondern auch durch sein Coming-out als schwuler Mann einen Namen gemacht.

Im vergangenen Februar, nachdem er seinen ersten Profikampf in Maldonado, Uruguay, seinem Heimatland, gewonnen hatte, überraschte er das Publikum mit der schlichten Erklärung: „Ich bin ein freier Mensch, ich bin schwul.“ Er ist damit der zweite offen schwule Profiboxer in Südamerika nach Orlando Cruz im Jahr 2018.

Bonifacinos Weg war geprägt von häuslicher Gewalt und der Gewalt in seinem Viertel, indem er aufwuchs. Als Jugendlicher wurde er sogar angeschossen. Das Boxen, das er mit 17 entdeckte, wurde zu seinem Ventil, zu einer Möglichkeit, seine Wut zu kanalisieren und sein Leben neu aufzubauen.

Unterstützt von seiner Trainerin Elizabeth Cabrera fand er nicht nur sportlich, sondern auch persönlich zu sich selbst. Nach seinem zweiten Sieg im Juni wurde er von südamerikanischen Medien gefeiert – sein Regenbogen-Gürtel ist Ausdruck seines Stolzes und Engagements für LGBTQ+-Sichtbarkeit und gegen den Hass.

Für ihn geht Selbstbestätigung über die persönliche Identität hinaus: Sie ist auch eine Möglichkeit, Stereotypen in einer maskulinen Sportwelt zu durchbrechen. „Man selbst zu sein, ist das Mutigste, was man tun kann. Sich zu outen, macht einen nicht schwächer, es befreit einen“, sagte er den Medien.