
Der selbsternannte „Verteidiger traditioneller Werte“ und vehemente Gegner von LGBTQ+-Rechten, der erzkonservative Bildungschef von Oklahoma, Ryan Walters, steht nun selbst im Zentrum eines Pornoskandals.
Während einer vertraulichen Sitzung des State Board of Education, der staatlichen Bildungsbehörde, am 24. Juli 2025 waren laut Teilnehmern auf einem Bildschirm in Walters’ Büro Bilder nackter junger Frauen zu sehen. Zwei Mitglieder des Gremiums berichteten, sie Walters mehrfach aufgefordert, den Bildschirm abzuschalten. Walters reagierte verwirrt, schaltete ab, reagierte aber laut Zeugen weder erklärend noch entschuldigend.
Die Staatsanwaltschaft und das Sheriff’s Office von Oklahoma County leiteten inzwischen eine Untersuchung ein. Walters streitet jede Verantwortung ab, spricht von einer „politisch motivierten Attacke“ und verweist darauf, dass mehrere Personen Zugang zu seinem Büro hätten. Republikanische Führungskräfte fordern Aufklärung und Transparenz.
Die Oklahoma County Sheriff’s Office leitete auf Anfrage der staatlichen Büroverwaltung eine Untersuchung ein. Walters bestreitet jegliche Verantwortung und bezeichnet die Vorwürfe als politisch motivierten Versuch, ihn zu diskreditieren.
Einige Board-Mitglieder bezeichneten ihn als nervös und verlegen nach der Konfrontation. Nach den in Oklahoma üblichen konservativen Standards würden Lehrer bei solchen Vorfällen sofort sanktioniert und sogar suspendiert.
Brisant ist der Vorfall vor allem vor dem Hintergrund von Walters’ politischen Aktivitäten: Walters profiliert sich vor allem als Kämpfer gegen LGBT+. Er ließ LGBTQ+-Themen aus Lehrplänen streichen, verbot queere Bücher als „pornografisch“, verpflichtete Lehrer zur Bibelverteilung.

Nach dem Tod des nicht-binären Teenagers Nex Benedict im Februar 2024 – nach jahrelangem Mobbing war er nach einem Angriff durch Mitschüler gestorben – verweigerte Walters öffentlich die Anerkennung und verharmloste den Vorfall. Für ihn sei der wahre Skandal „die woke Agenda“.
Bilder: Regionalfernsehen, Benedict Familie