Georg Kroneis ist nicht nur der Mr. Bear Austria 2015 gewesen, sondern auch ein sehr gefragter Musiker in der Klassikszene. Mit seiner Viola da Gamba und seinem Kontrabass verzaubert er seine Zuhörer.
Der Grazer tritt nicht nur beim Kölner Fest für Alte Musik im März 2017 in den Balloni-Hallen in Köln-Ehrenfed auf, sondern auch zusammen mit anderen Musikern bei Fetish Baroque auf der Volksbühne am Rudolfplatz. Weil der österreichische Bär auch definitiv auch ein echter Hingucker ist, hatte ihn das Klassikfestival im Jahr 2015 sogar als Plakatmodel auserkoren.
Georg Kroneis liebt Mathematik und Schokolade, geht gern auf hohe Berge, hat mal Elektrotechnik studiert, ist Feldenkrais-Trainer, schnorrt Zigaretten, hat noch nie Kaffee getrunken und wollte einmal Lokführer oder Wunderkind werden – bis sich herausgestellt hat, dass es für zumindest einen der beiden Wünsche dann doch schon zu spät war…
Als Schauspieler ist Georg 2017 u.a. im Kinofilm TOM OF FINLAND von Dome Karukoski und der Fernsehserie BABYLON BERLIN von Tom Tykwer zu sehen. Sonst singt er und spielt Viola da Gamba, Kontrabass, Barockcello und Barockgitarre z.B. in FETISH BAROQUE und der Neuen Hofkapelle Graz, in der Musiktheaterproduktion Fugit mit Kamchàtka und der Zirkustheaterproduktion Seasons im Cirque Noël von Adrian Schvarzstein, auf Festivals wie der styriarte, dem Kölner Fest für Alte Musik oder am Classic meets Fetish am Folsom Berlin.
BOX sprach mit Georg kurz vor seinem erneuten Besuch in Köln:
BOX: Warum wolltest du Mr. Bear Austria werden?
Georg: In Wirklichkeit wusste ich davor kaum etwas von der Szene, habe mich quasi blind via Facebook beim Pitbull Clubbing angemeldet und bin dann als Neuling in die Szene gewählt worden. Daher hatte ich auch gar keine Kontakte, was aber zur Folge hatte, dass ich auf vielen Bären-Veranstaltungen umso mehr Menschen neu kennenlernen konnte. Und das waren zu 100% positive Erfahrungen. Für einen ausgewachsenen Bären bin ich ja viel zu dünn, aber die Haare scheinen das allemal wett gemacht zu haben (lacht).
BOX: Hat sich nach deinem Amtsjahr deine Sicht auf die Szene verändert?
Georg: Dadurch, dass Thorsten Buhl, der so wie ich in Graz lebt, in meiner Amtszeit Mr. Fetish Austria und dann sogar Mr. Fetish Europe wurde, gab es einen super Mentoren und Mitstreiter für mich, und so habe ich Bären und Fetish mehr oder weniger zugleich schätzen und lieben gelernt. Mir gefällt es, Grenzen aufzuheben und meine Arbeit als Musiker mit der Szene zu verbinden und umgekehrt. So spielte und sang ich meine Songs etwa in München bei der letzten Wahl zum Mr. Deaf Bear und Mr. Deaf Fetish Germany und wurde dabei zur Begeisterung aller Hörenden und Gehörlosen von zwei Gebärdendolmetschern übersetzt. Die Kontakte zu dieser kleinen aber sehr starken Community schloss ich noch als amtierender Mr. Bear Austria.
BOX: Wie kamst du zur Musik?
Georg: Meine Eltern haben mich Unfreiwilligen in ein Orchesterkonzert mitgeschleppt. Noch während dieses Konzertes war ich so beeindruckt, dass ich beschloss, ein Instrument zu lernen, damit ich in so einem Orchester mitspielen kann. Da war ich 16. Dass ich es über das Jugendorchester am Konservatorium über Studentenorchester-Tourneen nach China bis zum eigenen Orchester und Solisten schaffen würde, habe ich zwar damals schon geträumt, aber nie jemandem erzählt.
BOX: Was erwartet die Zuhörer bei FETISH BAROQUE?
Georg: FETISH BAROQUE ist der wahr gewordene Traum, die Fetish-Szene mit meinem Beruf als freischaffender Musiker zu verbinden. Ich habe also Musiker versammelt, die bereit sind, in Lack und Leder auf der Bühne zu stehen und ihre Musik einem neuen Publikum zu vermitteln. Koloratursopran und Stripper inklusive, damit für alle etwas dabei ist. Das ist ein Event, wo wir nach außen zeigen können, was die Szene drauf hat, denn dieses Konzert ist auch Teil des Kölner Festes für Alte Musik und offen für alle Menschen ab 16 Jahren.
BOX: Wo kann man dich und deine Musik in den nächsten Monaten noch erleben?
Georg: 2017 ist ein irrsinnig dichtes Jahr für mich. Mein nächstes Soloprogramm spiele ich in der WABE in Berlin am Donnerstag, dem 13. April. Davor bin ich in einer Zirkustheaterproduktion von Adrian Schvarzstein, in der ich in der ersten Szene sogar nackt nur mit der Gambe auf der Bühne sein werde. Die FETISH BAROQUE Show wird am 27. 3. in Köln über die Bühne gehen, und am selben Abend mache ich eine Soloeinlage als After-Show-Event im Badehaus Babylon Cologne – einem Ort, an den ich immer gern zurückkehre, wenn ich in Köln zu Gast bin. Und was noch niemand weiß: Ich wurde von Rheinfetisch eingeladen, bei der Wahl zum Mr. Fetisch NRW am Sonntag 4. 6. in Köln auf einer Fahrt über den Rhein zu spielen. Der Höhepunkt des Jahres ist aber selbstverständlich am Folsom in Berlin beim Classic Meets Fetish von Tyrone Rontganger dabei zu sein. Auf Facebook und auf meiner Homepage www.georgkroneis.com sind alle Termine drauf.