Maxim Photography

Bild Maxim Photography
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Die Bilder des Leipziger Fotografen Maxim sind inzwischen weltbekannt: Vor allem als Motive der Kampagnen für die Folsom Europe Berlin, den BLF und andere Community Organisationen.
BOX sprach mit ihm über seine Arbeiten.

BOX: Erzähl uns ein wenig über dich: Wer bist du, wo kommst du her – und wie bist du zur Fotografie gekommen?

Maxim: Unter dem Künstlernamen MAXIM PHOTOGRAPHY arbeite ich seit vielen Jahren für die Community. Geboren und aufgewachsen bin ich vor 43 Jahren in einer thüringischen Kleinstadt. Ich kenne das Gefühl, schwul zu sein auf dem Land. Meine Ausbildung zog mich nach Erfurt. Hier konnte ich das erste Mal meine Sexualität frei ausleben. Mit Anfang 20 entdeckte ich auch meine Vorlieben zum Fetisch, aber auch zur Fotografie. Ich probierte viel aus und fing an, mich selbst in Szene zu setzen. Erst in Sportswear, später in Rubber.

 

Bild Maxim Photography
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BOX: Wie hat deine fotografische Reise begonnen? Gab es einen bestimmten Moment oder Auslöser, der dich zur Kamera greifen ließ?

Maxim: Ich interessiere mich für die Geschichte alter historischer Orte und Lost Places. Hier kamen die ersten Ideen, seinen Fetisch fotographisch in Szene zu setzen. Die sozialen Netzwerke waren noch recht neu und man fiel schnell auf. Ich bekam viel Zuspruch. Ein junger Mann, der seine Fetische öffentlich zeigt. Damals wie heute spiele ich gern mit Kontrasten und Brüchen. Ich finde es spannend, Fetisch und Alltag zu kombinieren. Schließlich ist es ein Teil von mir. Viele fragten mich, wer die Bilder von mir gemacht hat. So kam es, dass sich immer mehr Leute für meine Arbeit interessierten und selbst mal vor der Kamera stehen wollten.

BOX: Seit wann fotografierst du bewusst im Bereich Fetisch – und was hat dich dazu bewogen, dich gerade diesem Genre zu widmen?

Maxim: 2010 habe ich die ersten Fetisch-Bilder in queeren Medien veröffentlicht. Durch mein Ehrenamt bei „ICH WEISS WAS ICH TU“, eine Kampagne der Deutschen Aidshilfe, hatte ich viele Kontakte in die Fetischszene. Hier entstand auch die erste Zusammenarbeit mit Folsom Europe. Ich durfte Teil der Kampagne sein und präsentierte das Straßenfest auf Plakaten.
Bis heute finde ich es klasse, dass sich die Menschen aus aller Welt in Berlin treffen und friedlich miteinander feiern. Aber nicht nur in Berlin findet dieser Austausch statt. Es ist ein schöner Prozess, diese Bewegung.

BOX: Was fasziniert dich an Leder, Fetisch und queerer Bildsprache? Was möchtest du mit deinen Bildern ausdrücken?

Maxim: Ob Leder, Rubber, Puppy, Sweat oder Sportswear. Fetisch ist für viele eine Passion, ein Lebensgefühl, das sie oft auch in ihren Alltag intergieren. Besonders reizen mich außergewöhnliche Orte, die die Persönlichkeit besonders unterstreichen. Fetisch heißt nicht gleich Sex. Daher möchte ich auch Mut machen, seine Vorlieben zu zeigen. Sie sind Teil von uns. Niemand sollte aufgrund seiner Fetische ausgeschlossen oder angegriffen werden.

BOX: Gibt es ein wiederkehrendes Thema oder eine Botschaft, die sich durch deine Arbeiten zieht? Was ist dir besonders wichtig, wenn du ein Bild gestaltest?

 

Bild Maxim Photography
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Maxim: Für mich steht der Mensch mit seinem Fetisch im Vordergrund.

BOX: Wie entstehen deine Bildideen? Lässt du dich eher von spontanen Momenten leiten oder arbeitest du konzeptionell?

Maxim: Ich mache mir im Vorfeld viele Gedanken. Leder wirkt anders als Rubber. Gerade Hintergrund und Licht sind für eine gute Stimmung im Bild wichtig. Daher überlegen wir, wie man ein Setting gestalten möchte. Einige Impulse kommen auch von der Community. Auch Zeichnungen von Tom of Finland dienten schon als Vorlage.

BOX: Wie findest du deine Motive und Models – und worauf achtest du bei der Auswahl?

 

Bild: Maxim Photography

 

Maxim: Viele Models kommen auf mich zu und fragen via Instagram nach einer Zusammenarbeit. Ich spreche aber auch authentische Männer in Leder, Rubber oder Sportswear für meine Projekte an und versuche sie von meinen Ideen zu überzeugen. Bei Kooperationen wie Folsom oder Easter Berlin wurden mir auch schon nette Jungs vorgeschlagen.

Mehr zu Maxim Photography auf

instagram.com/maxim_leipzig

youtube.com/@skaterniels