Der Kölner DJ Skippo fand über das Grafikdesign zur Musik. Heute ist melodischer, kraftvoller Techno und emotionale Sets, die Menschen vereinen, sein Markenzeichen – gespielt in Köln und weltweit. .
BOX sprach mit ihm über Kreativität, Inspiration und die Freude, Menschen mit Musik zu verbinden.
BOX: Erzähl uns ein bisschen über dich, Skippo – wer steckt hinter dem DJ-Pult?
Skippo: Super gerne! Hinter Skippo steckt der 34-jährige Yves aus Köln. Ursprünglich komme ich aus dem schönen Bremen im Norden. Ich bin jemand, der ohne Musik einfach nicht kann – sie ist längst ein Teil von mir geworden. Aber Skippo steht auch für den Menschen dahinter: jemanden, der gerne nah an Menschen ist, viel lacht, das Leben liebt und Inspiration in den kleinen Momenten findet.
Ich bin ein kreativer Kopf durch und durch – tagsüber als freier Grafikdesigner, nachts hinter den Decks. Dort kann ich das ausleben, was mich antreibt: Menschen miteinander verbinden und Augenblicke schaffen, die echt sind. Ohne Filter, ohne Schnickschnack – einfach mit Herz.
BOX: Für alle, die dich noch nicht kennen – wie würdest du deine Musik beschreiben?
Skippo: Meine Musik ist voller Energie. Ich liebe treibende Beats, die nach vorne gehen, ohne dabei kalt zu wirken. Ich spiele vor allem Techno-Sets, die kraftvoll, melodisch und emotional sind. Mir ist wichtig, dass Musik bewegt. Ab und zu liebe ich aber auch groovige House-Sets, besonders im Sommer oder bei Open-Airs. Für mich geht’s immer darum, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich alle fallen lassen können und einfach den Moment spüren.

BOX: Du bist seit Jahren einer der angesagtesten DJs in der queeren Szene Deutschlands – ob bei der Greenkomm, Naughty oder Pig in Berlin – und inzwischen auch international unterwegs. Wo legst du sonst noch auf, und bei welchen kommenden Events kann man dich hören?
Skippo: Ich hab das große Glück, dass mich meine Musik inzwischen an viele großartige Orte bringt. Neben Köln spiele ich regelmäßig in Städten wie Paris, Amsterdam oder Madrid – und immer öfter auch auf internationalen Bühnen. Dieses Jahr durfte ich zum Beispiel in Mexico City und Las Vegas spielen, und im Oktober standen sogar zwei Sets in Australien auf dem Programm – in Melbourne und Sydney. Aber Köln bleibt natürlich meine Homebase. Hier hat alles angefangen, und hier schlägt mein Herz immer ein bisschen lauter.
BOX: Wie bist du eigentlich zur Musik und zum Auflegen gekommen? Gab es einen bestimmten Moment, an dem du wusstest: „Das ist meins“? Und wer hat dich damals musikalisch geprägt?
Skippo: Tatsächlich bin ich zufällig ins DJing reingerutscht. Ich habe damals Flyer für Partys gestaltet und war dadurch schon ständig mitten im Nachtleben unterwegs. Irgendwann wollte ich wissen, was da eigentlich genau hinterm DJ-Pult passiert. Also hab ich’s ausprobiert – anfangs nur aus Neugier. Und dann kam dieser unvergessliche Silvesterabend 2016 bei der Green Komm: Der eigentliche DJ wurde krank, und ich sollte plötzlich einspringen. Das war mein erstes offizielles Set. Ich war mega nervös, aber es lief richtig gut. Seitdem wusste ich: Das ist mein Ding.
Musikalisch haben mich damals Künstler wie Stephan Bodzin, Pleasurekraft oder Klassiker von Nalin& Kane geprägt – ich mag diesen Mix aus Energie, Melodie und Emotion.
BOX: Erinnerst du dich noch an dein allererstes Set? Was hast du damals aufgelegt – und wie aufgeregt warst du? Ist das heute noch so oder kommt inzwischen eher Routine auf?
Skippo: Oh ja, das vergesse ich nie! Mein allererstes Set war bei der Geburtstagsparty eines guten Freundes – ganz spontan in einer kleinen Bar. Die Hände haben gezittert, der Puls war auf 180. Aber als ich gemerkt hab, dass die Leute wirklich tanzen und lächeln, war alles andere egal. Und ja, diese Aufregung habe ich immer noch. Nur fühlt sie sich heute mehr nach positiver Energie an – so ein kleiner Adrenalinkick, der einfach dazugehört.
BOX: Wenn du in Köln selbst unterwegs bist – wo trifft man dich dann privat beim Feiern oder Entspannen?
Skippo: Ich bin jemand, der gerne feiert, aber genauso gut entspannen kann – und in Köln gibt’s ja für beides genug Möglichkeiten. Ich liebe Kölns kreative Seite, also findet man mich oft in Museen oder bei Ausstellungen. Kunst und Kultur inspirieren mich total – egal ob moderne Installationen oder alte Meister.
Wenn das Wetter passt, bin ich aber auch super gern mit meinem Fahrrad unterwegs. Das ist meine kleine Freiheit auf zwei Rädern. Und klar, ab und zu zieht’s mich auch in eine Bar auf ein kühles Kölsch – einfach mit Freunden quatschen, lachen und das Leben genießen.

BOX: Neben dem DJ-Pult bist du ja auch als Grafikdesigner aktiv. Beeinflusst das deine Musik oder deinen Style als DJ? Und designst du deine Flyer selbst?
Skippo: Total! Für mich gehören visuelle und musikalische Kunst einfach zusammen. Beides erzählt Geschichten – nur auf unterschiedlichen Ebenen. Ich gestalte alles selbst: von Eventgrafiken über Cover bis hin zu Reels für Social Media. Ich liebe es, wenn Musik und Design ineinandergreifen – wenn das, was man sieht, das unterstützt, was man hört.
BOX: Stell dir vor, du gewinnst eine Reise an einen Ort deiner Wahl – wohin würde es gehen, und wen oder was würdest du mitnehmen?
Skippo: Ganz klar: Japan! Ich bin total fasziniert von der Mischung aus Tradition, Ästhetik und Zukunft dort. Kyoto steht ganz oben auf meiner Liste. Mitnehmen würde ich meinen besten Freund, meine Kamera und meinen Laptop – der ist immer überall dabei.
BOX: Was kommt bei dir am liebsten auf den Teller – und welches Getränk darf dabei auf keinen Fall fehlen?
Skippo: Vielleicht müsst ihr jetzt lachen, aber Maultaschen sind absolut mein Ding! Das ist für mich einfach ein Stück Kindheit. Meine Oma hat sie früher immer gemacht, und dieser Geschmack weckt sofort Erinnerungen. Beim Trinken bleibe ich meiner Heimat treu: Ein frisch gezapftes Bier steht mit großem Abstand ganz oben auf meiner Liste – das norddeutsche Kind in mir lässt grüßen!
BOX: Welche Ziele oder Träume hast du für die Zukunft – musikalisch, aber auch persönlich? Gibt es etwas, das du unbedingt noch erreichen willst?
Skippo: Musikalisch möchte ich auf jeden Fall mehr eigene Tracks veröffentlichen. Ich habe schon ein paar Produktionen gemacht, aber in den letzten Wochen hat das Ganze nochmal richtig Fahrt aufgenommen. Und klar, man hat Träume – etwa auf noch größeren Festivals zu spielen, um dadurch noch mehr Menschen mit meiner Musik zu erreichen und sie lächeln zu sehen. Dieses „größer, schneller, weiter“-Gefühl gehört irgendwie dazu.
Aber ehrlich gesagt: Ich bin jetzt schon unglaublich glücklich mit dem, wo ich stehe. Alles, was noch kommt, ist das Sahnehäubchen. Und persönlich? Einfach glücklich und kreativ bleiben – und weiter das machen, was mir Spaß macht.
BOX: Zum Schluss – gibt es etwas, das du unseren Leser:innen gerne mitgeben möchtest? Vielleicht eine Message, die dir am Herzen liegt?
Skippo: Bleibt offen, neugierig und freundlich – zu jedem und allem. Auf und abseits der Tanzfläche. Musik verbindet Menschen, egal woher sie kommen, wer sie sind oder wen sie lieben. Und genau das ist das Schönste an diesem Job: zu sehen, wie Beats Menschen zusammenbringen.