Bad Bunny: genderfluid zur Super-Bowl-Halftime-Show 2026

Der puertoricanische Superstar Bad Bunny – bürgerlich Benito Antonio Martínez Ocasio – gehört als Latin-Rap- und Reggaeton-Sänger zu den erfolgreichsten Künstlern der Welt.

Der 1994 geborene Musiker, inzwischen einer der meistgestreamten Künstler der Welt. Nicht selten erreichen seine Videos auf YouTube über 1 Milliarde Abrufe. Er verbindet Reggaetón, Latin Trap und Pop mit klaren Botschaften für selbstbestimmtes Leben – gerade auch in Bezug auf LGBTQ+ Menschen.

Bad Bunny bezeichnet sich als genderfluid und betont, dass Liebe kein Geschlecht kenne: „Man weiß nie, wen man in 20 Jahren lieben wird.“ In seinem legendären Video Yo Perreo Sola tritt er in Drag auf – als bewusste Geste der Solidarität mit der LGBTQ+-Community und als Reaktion auf die Ermordung von Alexa Negrón Luciano, einer Tansgender-Frau in Puerto Rico. In der „The Tonight Show Starring Jimmy Fallon” trug Bad Bunny ein T-Shirt mit der Aufschrift „Sie haben Alexa getötet, nicht einen Mann in einem Rock”.

Sein Weg führte ihn vom Supermarktjob und ersten Songs auf SoundCloud über Wrestling-Auftritte bis zu Grammy-Auszeichnungen und ausverkauften Stadiontourneen. Seine Alben wie YHLQMDLG und Un Verano Sin Ti sind Welterfolge.

„Schwule Halbzeitshow“

Als NFL, Apple Music und Roc Nation Ende. September 2025 bekanntgaben, Bad Buny zum Star der Super-Bowl-Halftime-Show 2026 zu machen, hagelte es Kritik von rechten Persönlichkeiten und Medien in den USA. Sie warfen ihm vor, er sei „nicht amerikanisch genug“ oder „anti-amerikanisch“. Der bekannte konservative Sport-Kommentator Jason Whitlock rief sogar zum Boycott der „Schwulen Halbzeitshow“ auf.

Konservativer Sportkommentator Jason Whitlock

In seiner Sendung „Fearless“ sagte Jason Whitlock: „Die National Football League verachtet Jesus, Christus, das Christentum und christliche Werte“. Er fügte hinzu, dass die Liga die Halbzeitpause als „Werkzeug zur Förderung von Teufelsanbetung, dämonischer Energie, Homosexualität, Transgenderismus und allem, was Jesus Christus entehrt“, nutze.

Zeitgleich kündigte Trump-Verbündeter Corey Lewandowski in einem Interview an, das dass ICE-Agenten (Trumps Eingreifmilizen gegen Einwanderer in den USA) bei der Super-Bowl-Veranstaltung sichtbar präsent sein würden, was weitere Online-Diskussionen anheizte.

Das Stars bei der Super-Bowl-Halftime-Show 2026 den christlich-nationalistischen Kulturkämpfern in den USA nicht zusagen ist allerdings nichts Neues. So traten dort u.a. schon Michael Jackson (1993), Prince (2007), Shakira & Jennifer Lopez (2020) oder Rihanna (2023) auf. Allerdings gab es noch nie ein derart repressives Klima in den USA und man darf gespannt sein, ob Bad Bunny wirklich auftreten darf.

Bad Bunny ist anlässlich seiner Welttour am 20. und 21. Juni 2026 live in der MERKUR SPIEL-ARENA in Düsseldorf zu sehen.

Videodoku „12 Hours With Bad Bunny In Puerto Rico | Vogue“ (Vogue Magazine)