Den Meistertitel der argentinischen Basketballliga der Boca Juniors nach einem dramatischen Finalsieg gegen Instituto de Córdoba feierte Stürmer Sebastián Vega in besonderer Weise: Vega kletterte auf den Korb und entrollte die LGBTQ+ Pride-Flagge.
Vega erklärte gegenüber der Presse: „Der junge Seba wäre stolz. Damals war es unvorstellbar, schwul zu sein. Es gab niemanden, der den Weg gegangen war. Ich musste der Erste sein“, so der 37-Jährige. Der Druck sei damals enorm gewesen, doch der tosende Applaus der Boca-Fans beim Hissen der Flagge entschädige für Alles, so Vega.
Im März 2020 hatte sich Vega in einem offenen Brief als erster argentinischer Profibasketballer geoutet. Er schilderte darin den emotionalen Tribut des Versteckens: Rückzug, Isolation, Angst. Das Outing gegenüber seiner Familie war besonders schwer – vor allem für seinen Vater, der aber heute hinter ihm steht. Auch der stetige Zwang, sich gegenüber den Medien und bei jedem neuen Verein neu erklären zu müssen, warum er keine Freundin habe oder ein Frau in seiner Begleitung seine Freundin sei, sei extrem belastend gewesen.
Vega fürchtete anfangs, wegen seiner Sexualität vom Sport ausgeschlossen zu werden. Doch stattdessen erhielt er breite Unterstützung – sogar von Basketballlegende Manu Ginóbili, der seinen Mut öffentlich lobte. Die zahlreichen positiven Reaktionen gaben Vega Kraft und Genugtuung.
Das Bild von Vega mit der Pride-Fahne und dem Meisterschaftsnetz wurde vom offiziellen Basketball-Account von Boca mit nur einem Wort gepostet: „Pride“.
Bilder: @BasquetBocaJrs on X